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Marianna Hricová Die Rolle der phonologischen Verarbeitung und der semantisch-lexikalischen Fähigkeiten beim Lesen im Deutschen als Zweitsprache Eine explorative Studie und weiterführende Fragen
fiogf49gjkf0d fiogf49gjkf0d Die Arbeit setzt sich mit den bisher separat behandelten Fähigkeiten mehrsprachiger Kinder auseinander - mit der phonologischen Informationsverarbeitung und den semantisch-lexikalischen Fähigkeiten. Diese werden hier in Bezug auf das Lesen von Zweitklässlern analysiert, die das Deutsche als Zweitsprache erlernt haben. Nach einer ausführlichen Prüfung der theoretischen Kenntnisse werden diese Fähigkeiten mit der Lesekompetenz dieser Kinder in Beziehung gesetzt. Mittels einer explorativen Studie werden die Leseleistungen von Kindern mit Deutsch als Zweitsprache mit denen einsprachig-deutscher Kinder verglichen und auf Zusammenhänge mit phonologischer Informationsverarbeitung, semantisch-lexikalischen Fähigkeiten und anderen Bereichen, wie etwa der Verwendung der nicht-deutschen Sprache oder der Einschätzung dieser Leistungen durch Lehrkräfte hin, untersucht.
Quelle: Didaktik Deutsch 33/2012, Seite 104 |
Review: 08.11.2012Didaktik Deutsch 33/2012, Seite 104 Series: Pädagogik Marianna Hricová - Die Rolle der phonologischen Verarbeitung und der semantisch-lexikalischen Fähigkeiten beim Lesen im Deutschen als ZweitspracheEine explorative Studie und weiterführende Fragen 978-3-8440-1069-5
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Rajinder Singh (Hrsg.) „Jugend forscht – Schüler experimentieren“ – nicht nur für Hochbegabte und Überflieger
fiogf49gjkf0d fiogf49gjkf0d Rajinder Singh und seine Kinder Simone und Michael verfassen ein Buch über den Wettbewerb „Jugend forscht“ Familie forscht
Familie forschtVon Micha Bustian Seit nunmehr 46 Jahren gibt es den Wettbewerb "Jugend forscht". Ein Buch darüber ist indes nicht erschienen. Das sagt zumindest Rajinder Singh. Und der muss es wissen, denn er hat jetzt eins herausgegeben. Der Pädagoge an der Ganztagsschule GTS 2001 Syke hat dabei ganz eigene Erfahrungen gesammelt, denn die Autoren des Werkes sind seine Kinder Simone und Michael Krah. Syke. Henry Nannen, der ehemalige Chefredakteur der Zeitschrift Stern war der Gründervater, der Ideengeber zum Wettbewerb "Jugend forscht". 1966 nahmen 244 Schüler bundesweit an der Premiere teil. 2012 waren es allein in Niedersachsen 1173 jugendliche Forscher. Doch es ist nicht die Erfolgsgeschichte dieses Wettbewerbs, die Rajinder Singh erstaunt, es ist die Tatsache, dass seines Wissens nach in den ganzen 46 Jahren kein einziges Buch über "Jugend forscht" erschienen ist. Nun hat er es selbst in die Hand genommen. Als Herausgeber des Buches "Jugend forscht, Schüler experimentieren – nicht nur für Hochbegabte und Überflieger". Die Autoren: seine Kinder Simone und Michael Krah. Rajinder Singh ist seit 25 Jahren in Deutschland. Er hat an der Universität Oldenburg Physik studiert, ist dort nach wie vor Dozent für Physik-Didaktik und Wissenschaftsgeschichte. In Syke ist er seit 2005 beruflich tätig, seit 2006 betreut er an der Ganztagsschule GTS 2001 den Wettbewerb "Jugend forscht". "Ich habe schnell festgestellt, dass es kein Buch über ,Jugend forscht‘ gibt", erzählt der Pädagoge. "Ich dachte, das würde Eltern sicher interessieren." Auch Lehrer könnten Motivationstipps gebrauchen. Und Schüler eine Anleitung, wie sie Ideen finden könnten. Also begann er mit seinen Kindern Simone (17) und Michael (16) Krah, ihre Teilnahmen und Erfahrungen aus dem Wettbewerb zu dokumentieren. Das Ergebnis hat 152 Seiten, 80 Abbildungen, kostet 29,80 Euro und ist im Shaker-Verlag erschienen. Für Rajinder Singh war es spannend, mit seinen Kindern zusammenzuarbeiten. Nun gut, das hatten sie bereits vorher regelmäßig getan – bei "Jugend forscht". Aber ein Buch zu schreiben, das war doch noch etwas anderes. "Ich habe den Eindruck, dass wir bei dieser Arbeit noch enger zusammengewachsen sind", freut sich Singh. Seine Kinder hätten sich als Autoren ernst genommen gefühlt. Sie waren es, die für die praktischen Beispiele sorgten. Michael schrieb unter anderem über die Spannung in verschiedenen Apfelsorten und eine Mini-Biogasanlage aus Schülerhand, seine Schwester Simone beispielsweise über Chladnische Klangfiguren auf verschiedenen Metallplatten und die Rechentricks der Inder. Abgehoben? Keinesfalls. Denn genau das will die Familie Krah/Singh nicht transportieren. Es soll laut Rajinder Singh ein Buch sein, "dass jedes Elternteil problemlos lesen kann". Wobei auch er einiges einfließen lassen könnte aus bislang mehr als 50 "Jugend forscht"-Projekten. Die mit seinen Kindern nicht eingerechnet. So erinnert er sich daran, dass seine Tochter einen speziellen Sand benötigte. Zwei Tage nach einer freundlichen Anfrage bei einer produzierenden Firma war das Material da. Auch für einen Bio-Brennstoff aus Zuckerrüben erhielt die Familie Krah/Singh schnell Hilfe in Form von zehn Kilo Rohmaterial. Ein Bio-Bauer in Hude ließ sich ebenfalls nicht lumpen: "Nehmt Euch, was ihr braucht." Rajinder Singh ist davon begeistert. "Ich war total überrascht. Wenn Schüler um Unterstützung bitten, sind alle sofort dabei." Bestseller-Autoren werden Simone und Michael Krah mit ihrem Erstling nicht werden. Dafür ist die Auflage mit 150 Exemplaren viel zu niedrig. "Aber die beiden werden sicherlich deutlich mehr verdienen als ich", schmunzelt Rajinder Singh. "Ich bin ja nur der Herausgeber." Bald, wenn der Wettbewerb "Jugend forscht" auf sein 50-jähriges Bestehen zusteuert, erhofft sich der GTS-Lehrer einen Schub für sein Buch. Bis dahin sein es "einfach ein gutes Gefühl, sein eigenes Buch in den gängigen Internetforen zu finden". Das Buch "Jugend forscht, Schüler experimentieren - nicht nur für Hochbegabte und Überflieger" von Herausgeber Rajinder Singh ist im Shaker-Verlag in einer Auflage von 150 Exemplaren erschienen. Es kostet 29,80 Euro. Wer es erwerben möchte, kann sich an den Shaker-Verlag wenden oder das Werk in einer Buchhandlung oder bei Internet-Buchanbietern bestellen. Quelle: www.weser-kurier.de 30.10.2012 |
Review: 30.10.2012www.weser-kurier.de 30.10.2012 Series: Pädagogik Rajinder Singh (Hrsg.) - „Jugend forscht – Schüler experimentieren“ – nicht nur für Hochbegabte und Überflieger978-3-8440-1061-9
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Oda Steudel Lesen lernen leicht gemacht 11. Auflage
fiogf49gjkf0d fiogf49gjkf0d Jedes Kind lernt anders. In der Schule aber wird zwangsläufig die ganze Klasse über einen Kamm geschert, was manchen verzweifeln lässt, der seine eigene Lernmethode bräuchte. Zum Beispiel, wenn er sich einen Text nur dann einprägen kann, wenn dieser sich verbildlichen lässt, wenn dadurch also gehörte Laute, selbst gesprochene und geschriebene Zeichen eins werden. An solche Leseanfänger richtet sich das Buch „Lesen lernen leicht gemacht“ der langjährigen Sprachheilschullehrerin Oda Steudel. Sie räumt jedem einzelnen Buchstaben des Alphabets ein eigenes Kapitel ein, in dem er von allen Seiten beleuchtet wird. Woran erinnert die Form des geschriebenen Zeichens? Wie kann man sie sich leichter merken? In welchen Begriffen und einfachen Sätzen taucht der Buchstabe auf? Wie spricht man ihn korrekt aus, und was lässt sich sonst noch alles ihm anstellen? Mit lustigen Spielchen wird jedem Kind das Verständnis für einzelne Zeichen, Silben und Worte nahe gebracht. Es lernt Lesen, ohne den einen Zwängen der Schule folgen zu müssen. Ganz freiwillig, Schritt für Schritt und mit jeder Menge Spaß an der Sache. Bis alles am Ende wie von selbst geht.
Quelle: Findefuchs, September 2012 |
Review: 17.09.2012Findefuchs, September 2012 Series: Pädagogik Oda Steudel - Lesen lernen leicht gemacht11. Auflage 978-3-8322-3397-6
fiogf49gjkf0d fiogf49gjkf0d Jedes Kind lernt anders. In der Schule aber wird zwangsläufig die ganze Klasse über einen Kamm geschert, was manchen verzweifeln lässt, der seine eigene Lernmethode bräuchte.... » more
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Rajinder Singh (Hrsg.) „Jugend forscht – Schüler experimentieren“ – nicht nur für Hochbegabte und Überflieger
fiogf49gjkf0d fiogf49gjkf0d GTS-Lehrer Dr. Rajinder Singh hat Buch zum Wettbewerb „Jugend forscht – Schüler experimentieren“ herausgegebenNicht nur für Hochbegabte und ÜberfliegerDer Zusatz des Titels „nicht nur für Hochbegabte und Überflieger“ war ihm dabei ein echtes Anliegen. „Viele sind doch schon verschreckt, wenn sie das Wort Physik hören“, sagt er und fügt zudem an: „Wenn die Jugend forschen will, dann kann es gar nicht am Geld scheitern.“ Rajinder Singh hat die im Buch beschriebenen Versuche daher bewusst einfach gehalten, ohne dass sie langweilig anmuten. Es wird die Spannungsfähigkeit bei verschiedenen Apfelsorten untersucht, eine Mini-Biogasanlage gebaut und getestet oder die Abhängigkeit der Leistung einer Solarzelle untersucht – um nur einige Projekte zu erwähnen. Projekte, die nach dem jeweils gleichen Strickmuster erklärend behandelt werden. Angefangen bei der Einleitung und der Fragestellung „Wie kam ich auf die Idee“ über die Beschreibung des Ablaufs bis hin zur Vorstellung der Ergebnisse und der dazugehörigen Interpretation ist jeder beschriebener Versuch einleuchtend erklärt. Seine beiden Kinder Amer Simone und Hira Michael haben die Versuche durchgeführt. Und als kleines „Schmankerl“ hat Rajinder Singh ein Kapitel zur vedischen Mathematik mit dem Titel „Den Rechentricks der Inder auf der Spur“ veröffentlicht. „In der Regel ärgere ich meine Schüler damit immer“, lacht der Pädagoge. Wie Rajinder Singh seine Leidenschaft zur Naturwissenschaft – speziell zur Physik – entdeckt hat, kann er gar nicht mehr genau erinnern. Nur soviel: „Ich wollte einfach die physikalische Welt verstehen“, erklärt er. Und vielleicht steckt dahinter die Motivation, mit der Herausgabe des Buches auch den Schülern die Welt der Physik ein Stückchen näher zu bringen. Quelle: www.kreiszeitung.de |
Review: 05.07.2012www.kreiszeitung.de Series: Pädagogik Rajinder Singh (Hrsg.) - „Jugend forscht – Schüler experimentieren“ – nicht nur für Hochbegabte und Überflieger978-3-8440-1061-9
fiogf49gjkf0d fiogf49gjkf0d GTS-Lehrer Dr. Rajinder Singh hat Buch zum Wettbewerb „Jugend forscht – Schüler experimentieren“ herausgegebenNicht nur für Hochbegabte und Überflieger |
Bernhard Meyer Die besitzbare Stadt Öffentlicher Raum und individuelle Sicherheit
fiogf49gjkf0d fiogf49gjkf0d Autofahrern fehlt meistens die Erfahrung, die Fußgänger machen. Vor allem fehlt die Perspektive, wie es ist, wenn man aufgrund von Krankheit, Behinderung oder Alter lange Wege noch nicht oder nicht mehr gehen kann. Für die einen wird der Weg im wahrsten Sinne des Wortes langweilig. Für die anderen rückt der Besuch des Friedhofs, der Kirchgang, der Einkauf in weite Ferne. Städte sind nicht dafür eingerichtet, dass man mit eigenen Einschränkungen am öffentlichen Leben teilnehmen kann, sich treffen, aufhalten oder ausruhen kann. Städtische Mobilität hat Fahrzeuge, weniger die Menschen im Blick. In diesem Buch wird gezeigt, wie durch einen Perspektivenwechsel eine Stadt für Menschen attraktiv wird, die besondere Anforderungen haben. Es geht nicht um Spielplätze, wohl aber um Spielräume. Es geht nicht um die Entwicklung von Bankenvierteln, vielleicht aber um Klappsitze an Mauern. Der öffentliche Raum wird eine Stadt für Alte, auch für die Langsamen. In dem Kompendium wird eine parteiliche Perspektive zugunsten des stadtmobilen Menschen eingenommen, der ohne Motorkraft unterwegs ist und im öffentlichen Raum parken will.
Quelle: kommunalwissenschaftliches Informationszentrum und Literaturdatenbank ORLIS |
Review: 05.06.2012kommunalwissenschaftliches Informationszentrum und Literaturdatenbank ORLIS Series: Pädagogik Bernhard Meyer - Die besitzbare StadtÖffentlicher Raum und individuelle Sicherheit 978-3-8440-0443-4
fiogf49gjkf0d fiogf49gjkf0d Autofahrern fehlt meistens die Erfahrung, die Fußgänger machen. Vor allem fehlt die Perspektive, wie es ist, wenn man aufgrund von Krankheit, Behinderung oder Alter lange... » more
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Bernhard Meyer Perspektivenwechsel und demokratisches Lernen
fiogf49gjkf0d fiogf49gjkf0d Aus Kinderorten sind Inseln geworden. Elterntaxis gewährleisten den Fährverkehr. Wenn Kinder sich auf die Socken machen sollen, dann müssen Straßen nicht nur Fahrbahnen und Gehwege haben, für alle, die unterwegs sind, Autos und Fußgänger. Es werden Parkplätze für Autos gebraucht, aber eben auch Parkplätze für Menschen. In dem Buch ist der spannende Prozess dokumentiert, wie unter Beteiligung der Kinder Deutschlands erste bespielbare Stadt entstand. Ein Kinderwegenetz verbindet alle Orte, die für Kinder wichtig sind. Kindergärten und Schulen, Spiel- und Sportplätze. Auf der Suche nach Spielräumen konnte öffentlicher Raum für Kinder zurückgewonnen werden.
Quelle: kommunalwissenschaftliches Informationszentrum und Literaturdatenbank ORLIS |
Review: 16.05.2012kommunalwissenschaftliches Informationszentrum und Literaturdatenbank ORLIS Series: Pädagogik Bernhard Meyer - Perspektivenwechsel und demokratisches Lernen978-3-8322-8196-0
fiogf49gjkf0d fiogf49gjkf0d Aus Kinderorten sind Inseln geworden. Elterntaxis gewährleisten den Fährverkehr. Wenn Kinder sich auf die Socken machen sollen, dann müssen Straßen nicht nur Fahrbahnen und... » more
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Jörn Schützenmeister Schülerinteressen und Pädagogikunterricht Ein Beitrag zur Interessenforschung und zur Fachdidaktik Pädagogik
fiogf49gjkf0d fiogf49gjkf0d Das Thema "Schülerinteressen und Pädagogikunterricht" ist ein Desiderat fachdidaktischer Forschung. Das vorliegende Buch stellt eine Forschungsarbeit vor, mit der ein Beitrag zur Verringerung dieses Desiderates geleistet wird. Im Zentrum [des Buches] steht eine Befragung von Schülern des allgemeinbildenden Pädagogikunterrichts der gymnasialen Oberstufe zu Interessen an pädagogischen Themen. Zudem wurden auch Studenten pädagogischer Studiengänge befragt. Das Buch zeigt, wie sehr sich Schüler und Studenten für verschiedenen pädagogische Themen interessieren, gibt einen Einblick in die Unterschiedlichkeit pädagogischer Interessen von Mädchen und Jungen, von Studenten und Studentinnen, klärt Gründe, weshalb Pädagogikkurse von sehr vielen Mädchen, dahingegen aber von sehr wenigen Jungen angewählt werden. [Es] liefert Anhaltspunkte dafür, wie sich pädagogische Interessen im pädagogischen Bildungsgang bei männlichen und weiblichen Personen entwickeln, geht auf das Verhältnis von pädagogischen Interessen und Leistungen ein, erörtert, inwiefern der Pädagogikunterricht pädagogischen Vorinteressen entspricht, pädagogische Interessen von Schülern weckt und fördert, entwirft ein heuristisches Faktorengeflecht pädagogischer Interessenbildung [und] zeigt Perspektiven der Interessenforschung für die Fachdidaktik Pädagogik auf. ... Im Anschluss an die Interpretation der Befragungsbefunde wird im Buch das Konzept eines Pädagogikunterrichts entfaltet, der in besonderem Maße sowohl die Interessen als auch die Leistungen von Jungen und von Mädchen fördern soll. Zudem werden Anregungen gegeben, wie mehr Jungen zur Anwahl der Pädagogikkursen bewegt werden können. (DIPF/Orig.).
Quelle: www.fachportal-paedagogik.de |
Review: 14.05.2012www.fachportal-paedagogik.de Series: Pädagogik Jörn Schützenmeister - Schülerinteressen und PädagogikunterrichtEin Beitrag zur Interessenforschung und zur Fachdidaktik Pädagogik 978-3-8440-0212-6
fiogf49gjkf0d fiogf49gjkf0d Das Thema "Schülerinteressen und Pädagogikunterricht" ist ein Desiderat fachdidaktischer Forschung. Das vorliegende Buch stellt eine Forschungsarbeit vor, mit der ein Beitrag... » more
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Ursula Figura Bedürfnisse von Kleinkindern unter drei Jahren erkennen und deuten - Entwicklung und Erprobung eines Instruments für die pädagogische Praxis -
fiogf49gjkf0d fiogf49gjkf0d Der Schwerpunkt der Forschungsarbeit liegt auf der theoretischen Entwicklung eines differenzierten Beschreibungsmodells für kindliche Bedürfnisse sowie eines Instruments zur Deutung körpersprachlicher Signale jeweils als Anzeichen eines Bedürfnisses. [Dazu werden] zunächst Bedürfnismodelle verschiedener wissenschaftlicher Disziplinen begutachtet und verglichen in der Absicht, Bedürfnisse von Kleinkindern aus bestehenden Theoriemodellen abzuleiten. ... Anhand aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse der Entwicklungspsychologie der Bindungsforschung sowie der Neurobiologie werden die eruierten Bedürfnisse des ersten Entwurfes im zweiten Kapitel für Kleinkinder belegt. Darüber hinaus erfolgt der Versuch eine spezifische Bedürfnisklassifikation für Kleinkinder im Gegensatz zu vorhandenen Bedürfnismodellen darzustellen. ... Der dritte Abschnitt dieser Forschungsarbeit bezieht sich auf die Fragen, woran das Erscheinen der Bedürfnisse bei Kleinkindern explizit zu erkennen ist und wie von Seiten der betreuenden Person darauf zu reagieren ist. Im Ergebnis entsteht eine Tabelle, in der alle relevanten körpersprachlichen Ausdrucksformen eines Kleinkindes beschrieben sind. Zu den einzelnen Ausdrucksformen werden jeweils Hinweise auf das damit angezeigte Erscheinen bestimmter Bedürfnisse gegeben. Diese Tabelle, im folgenden Bedürfnisausdruckstabelle genannt, soll zumindest der Sensibilisierung zur Wahrnehmung körpersprachlicher Signale des Kleinkindes dienen, die auf bestimmte Bedürfnisse hindeuten können. ... Die Bedürfnisausdruckstabelle kann als ein Instrument zur Beobachtung von Kleinkindern in der professionellen pädagogischen Praxis eingesetzt werden. Daher wird sie im vierten Abschnitt dieser Arbeit zunächst mit anderen wissenschaftliche fundierten Beobachtungsinstrumenten verglichen, um sie in ihrer methodischen Struktur und ihrem anwendungsbezogenen Fokus diesen gegenüber abzugrenzen. Schließlich wird sie auf ihre Praxistauglichkeit, insbesondere als Grundlage zur Schulung angehender Erzieherinnen und Erzieher, empirisch überprüft. In einer qualitativen Evaluation durch erfahrene Praktikerinnen wird das theoretisch entwickelte Instrument auf Vollständigkeit und Verständlichkeit geprüft und entsprechend angepasst. Im Anschluss daran wird der Nutzen dieses Instruments in der pädagogischen Bildung mit angehenden Erzieherinnen einer Fachschule für Sozialpädagogik getestet. Die quantitativen Ergebnisse einer Untersuchungsreihe schließen die praktische Phase des Forschungsprojekts ab. (DIPF/Orig.).
Quelle: www.fachportal-paedagogik.de |
Review: 14.05.2012www.fachportal-paedagogik.de Series: Pädagogik Ursula Figura - Bedürfnisse von Kleinkindern unter drei Jahren erkennen und deuten- Entwicklung und Erprobung eines Instruments für die pädagogische Praxis - 978-3-8440-0316-1
fiogf49gjkf0d fiogf49gjkf0d Der Schwerpunkt der Forschungsarbeit liegt auf der theoretischen Entwicklung eines differenzierten Beschreibungsmodells für kindliche Bedürfnisse sowie eines Instruments... » more
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Daniela Elsner, Anja Wildemann (Hrsg.) Grundschulunterricht erforschen. Kompetenzen, Methoden und Unterrichtsbeispiele.
fiogf49gjkf0d fiogf49gjkf0d "Mit dem zweiten Band der ´Papers of Excellence. Ausgewählte Arbeiten aus den Fachdidaktiken´ werden exzellente Masterarbeiten aus den Fächern Deutsch, Englisch, Mathematik und Sachunterricht präsentiert. Unter dem Signum ´Grundschulunterricht erforschen - Kompetenzen, Methoden und Unterrichtsbeispiele´ verzahnen sich Empirie und Didaktik und verdeutlichen somit die Notwendigkeit wissenschaftsorientierter Fachdidaktiken. Die Beiträge zeigen zudem, dass die Kompetenzdebatte Einzug in alle Fächer gehalten hat und dort im Hinblick auf eine Verortung zwischen Zielorientierung und Schülerorientierung thematisiert wird. Umso notwendiger erscheint es, den Zusammenhang zwischen Leistungsprofilen und Unterrichtsgestaltung durch empirische Erkenntnisse offen zu legen." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Einleitung (3-4); Daniela Elsner, Anja Wildemann: Kompetenzorientierung im Unterricht der Grundschule: Herausforderung für die fachdidaktisch-empirische Forschung im Rahmen von Master- und Examensarbeiten (5-15); Kommunikative Kompetenzen: Daniel Püth: Lehrersprache: Eine empirische Untersuchung des Sprechverhaltens einer Lehrkraft des ersten Schuljahrgangs im Unterrichtsfach Deutsch (19-45); Carina Ongemach: Kommunikative Fertigkeiten steigern durch spielerisches Lernen? Ein Vergleich von Kindern im Englischunterricht der Grundschule (47-64); II. Unterrichtskompetenzen und Aufgaben: Inga Wieland: Entfaltung des Potenzials prozessbezogener Kompetenzen in Mathematikaufgaben: Eine exemplarische Studie zur Effektivität anleitenden Materials (69-87); Sarah Wilke-Runnebaum: Diagnose des Entwicklungsstandes geometrischer Begriffsbildungen: Eine exemplarische Studie (89-107); III. Interesse, Selbstwahrnehmung und Urteilskompetenz: Katharine Kohlscheen, Bianca Reker: Untersuchung zur Interessensförderung und zum Kompetenzgefühl von Mädchen und Jungen im Sachunterricht (111-129); Verena Marx: Holocaust als Thema im Sachunterricht?! Anbahnung von Urteilskompetenz (131-152); Sophie Morlok: Wenn das Alltägliche plötzlich spannend wird: Eine Studie zu historischen Interessengebieten von Grundschülern (153-174).
Quelle: www.fachportal-paedagogik.de |
Review: 14.05.2012www.fachportal-paedagogik.de Series: Papers of Excellence - Ausgewählte Arbeiten aus den Fachdidaktiken Daniela Elsner, Anja Wildemann (Hrsg.) - Grundschulunterricht erforschen.Kompetenzen, Methoden und Unterrichtsbeispiele. 978-3-8322-9650-6
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Bernhard Meyer Perspektivenwechsel und demokratisches Lernen
fiogf49gjkf0d Bernhard MeyerBewegung für die LangsamenZur Rückgewinnung des öffentlichen RaumesEs ist unübersehbar: Früher war manches ganz anders. Der Behauptung soll hier nun nach¬egangen werden, dass der öffentliche Raum sich für Kinder, Alte und Beeinträchtigte langsam verändert hat und unbemerkt Qualitäten verschwunden sind, deren Bedeutung sich erst heute erschließt. Was einmal selbstverständlich war, verschwand zunächst, ohne dass es vermisst wurde. Doch irgendwann zeigt die Analyse auf, welche wichtige Funktion das verlustig Gegangene hatte. Verschwunden sind zum Beispiel die vielen kleinen Mäuerchen an den Grundstücksgrenzen, welche dazu einluden, auf ihnen zu balancieren oder aber sich auch kurz auszuruhen. Langsam aber sicher wurden sie durch höhere Zäune ersetzt. Damit ist eine Gelegenheit verschwunden, welche die Wege für Kinder interessant macht und die für Alte ein Erholungspunkt war. So wie der Privatheit deutlich der Vorzug gegenüber dem Öffentlichen gegeben wurde, gerieten alle Übergänge unter das planerische Radiergummi. Zwar lernten Studierende der Architektur oder Stadtplanung, dass es nicht nur den privaten und den öffentlichen Raum, sondern auch den Halb-öffentlichen gibt. Diese Übergangsflächen, die einerseits dem privaten Grund zuzurechnen sind, andererseits aber auch von Menschen genutzt werden, die dort nicht wohnen, puffern die unterschiedlichen Ansprüche ab. Heute stoßen sich die Interessen vielfach unmittelbar an der Grenze. Verschwunden sind zum Beispiel die Treppen zu den Hauseingängen, die im öffentlichen Raum erreichbar waren. Kinder sind hochgelaufen, haben von oben einen anderen Überblick gehabt, um dann beim Herunterspringen möglichst wenige Stufen zu berühren. Ein anderer Aspekt einer verschwundenen Qualität betrifft die Definitionsoffenheit. Immer mehr verregelte Flächen und geregelte Nutzungen fixieren darauf, dass diese Regeln auch eingehalten werden. Ebenso gibt es typologische Muster, die dazu führen, dass bei älteren Menschen das Sitzen im öffentlichen Raum immer mit einer Bank verbunden wird. Es ist jedoch der Kern jeder Aneignung, dass man selbst definiert, was etwas ist und wozu es gut ist. Die Verinnerlichung dieser Regelungsmechanismen, die Verfestigung von Typen führen bei Erwachsen oft dazu, dass sie sehr irritiert sind, wenn etwas nicht eindeutig ist. Ambivalenz wird nicht als Chance gesehen, sondern als Betriebsunfall im öffentlichen Raum. Ebenso verschwanden beispielsweise die quadratischen Gehwegplatten, die in hellen und dunklen Tönungen zu sprunghaftem Vorwärtsbewegungen führten. Auch die Muster von Hüpfspielen beruhten auf dieser Form der Gehwegplatte. Mit dem Verbundsteinpflaster zog ein Straßenspielkiller in den öffentlichen Raum ein. Freiheitsentzug ohne UrteilAuf diese Weise sind langsam aber sicher Aufenthaltsflächen verloren gegangen, so dass Menschen, die stehen bleiben, und Personen, die sich aufhalten, ein Hindernis darstellen. Der öffentliche Raum ist Transportstrecke für die Berufstätigen, ob nun mit dem Auto oder zu Fuß. Wer sich ausschließlich zielorientiert verhält, verliert dabei die Aufenthaltserfahrung. Erfahrung vermittelt sich über die Sinne. In der Umgebung einmalige Erfahrungsmöglichkeiten hatten der Straße ein unverwechselbares Profil gegeben, waren identitätsstiftend. Doch das wird später als Kindheitserfahrung abgespeichert. Und im Alter, wenn man wieder langsamer wird, stellt man verwundert fest, was alles nicht mehr möglich ist. Verloren gegangen ist im Laufe des Erwerbslebens die Aufenthaltsperspektive, die den Blick und die Aufmerksamkeit anders bündelt. Wer sich nur bewegt, kennt nicht mehr den Blickwinkel derjenigen, die sich aufhalten. Dabei ist das Bewusstsein für eine Aufenthaltsqualität verloren gegangen, die die Chance lässt, Teil einer auf die eigenen Person bezogenen Straßenwirklichkeit zu werden. Dies dokumentieren oft die Bebauungspläne. Für Fahrzeuge sind zwei Vorgänge vorgesehen: 1. Die Bewegung von A nach B, das nennt man Fahren. Dafür die eigene Fahrbahn. 2. der Aufenthalt genannt Parken. Dafür die eigenen Parkplätze. Für Menschen ist nur ein Vorgang vorgesehen, nämlich die Bewegung von A nach B, also das Gehen. Dafür der 1,50 m breite Fußweg. Die Straße als Aufenthaltsort bleibt unberücksichtigt. Die gleichförmige Rastrierung und Orientierung in Fahrtrichtung betont den Charakter der Straße als Transportbahn. Das Moment der Identifikation, der sukzessiven Orientierung entfällt, da die Straße als Ganzes sofort erfasst ist. Es bleibt nur übrig, sie als Strecke zu durchqueren. Die Reduktion auf die Bewegungsfunktionen für Autofahrer, Radfahrer, Fußgänger vernachlässigt die Bedürfnisse von Kindern, alten und beeinträchtigten Menschen. So wird ihnen unreflektiert die Grundlage entzogen für Aneignungs-, Entscheidungs- und Kommunikationsprozesse, die lebensentwickelnd und -erhaltend sind. Wo der Straßenraum diese Qualität nicht mehr ausweist, werden die einen immer weniger rausgelassen, die anderen trauen sich immer weniger vor die Tür. Eine Straße in lebensbedrohender Bewegung ist wie Freiheitsentzug - ohne Urteil. Ein latent lebensfeindlicher Straßenraum kennt keine Übergänge vom Privaten zum Öffentlichen und kennt keine Inseln der Ruhe und freien Gestaltung. Fehlende Folgenabschätzungen von Planungen und die Dominanz normativer Lösungen lassen die Erwerbstätigen als Planer und Entscheider oft nicht merken, dass durch ihr Handeln Lebensweltqualität verloren geht. Wer sich zum Beispiel nicht regelmäßig mit Anderen im öffentlichen Raum trifft, um sich mit denen zu unterhalten und mit ihnen dort zu verweilen, für den existiert nur abstrakt die Anforderung Kommunikation. Als Lösung werden Sitzbänke um Bäume herum angebracht (im Schatten und außerdem wird auch der Baum geschützt). Dass dabei die Sitzenden nach außen sehen und durch die Kreisanordnung allenfalls noch zwei benachbarte Personen sich mit Verrenkungen sehen können, existiert als Erfahrungswert nicht. Der allmähliche Verlust von Qualitäten und die funktionelle Reduktion zeigen Folgen, die heute unübersehbar sind. Es betrifft die Langsamen im Straßengeschehen: Kinder, Menschen mit Beeinträchtigungen und alte Menschen. Doch dies wird von der Mehrzahl der Erwachsenen nicht bemerkt, weil sie den öffentlichen Raum aus anderer Perspektive und mit anderer Interessenlage erleben. Es fehlt ein altersentsprechender Maßstab. Rückzug ins PrivateEine Recherche der Literatur zum Wohnen im Alter vermittelt, dass die Wohnung zunehmend zum Lebensmittelpunkt wird. Gleichzeitig verringert sich der räumliche Aktionsradius. Durchgehend wird konstatiert, dass ältere Menschen stärker auf ihre Wohnung und deren unmittelbare Umgebung fixiert seien. Diese Reduktion des Radius verbinden alle Autoren mit dem zunehmenden Alter, wobei besonders die Krankheitsanfälligkeit und Morbidität hervorgehoben werden. Es wird zwischen einem Draußen-Typ, der bei den 65-79jährigen gesehen wird, und einen Drinnen-Typ, der für 80-94jährige konstatiert wird, unterschieden. In vielen Untersuchungen werden die Aktivitäten beschrieben, die außerhalb der Wohnung unternommen werden. Der Inhalt der Aktivität liefert jedoch keinen Erkenntnisgewinn. Ob nun 40 Prozent angeben, »Besorgungen zu machen«, bedeutsam ist es, dass sie sich persönlich auf den Weg machen. Wenn aber die Wohnung verlassen wird, findet eine bilanzierende Verträglichkeitsprüfung statt. Reichen die persönlichen Ressourcen aus, um den Anforderungen der Wegstrecke und des aufzusuchenden Raumes gerecht zu werden? Insofern ist weniger nach den Aktivitäten als nach den behindernden Bedingungen zu fragen. Die persönlichen körperlichen Beeinträchtigungen sind schnell als Grund identifiziert, dass sich der Aktionsradius verringert. Doch werden hier nicht die sozialräumlichen Gegebenheiten als unveränderlich akzeptiert? Der Anteil des Behinderungspotentials im Außenraum wird nicht in den Blick genommen. Auch in aktuellen Veröffentlichungen dominieren individuelle Merkmale. Die alltägliche Risikoabschätzung ist bisher kaum untersuchungsrelevant. In der Regel wird alles erst ab einer gewissen Dramatik relevant. Als häufigste Vorkommnisse sind hier Verletzungen in Folge von Stürzen, Bränden und Verkehrsunfällen zu nennen. Es dominiert die Angst vor schweren Straftaten wie Überfall und Raub. So wichtig diese Aspekte sind: Sie stellen nur einen Ausschnitt der entscheidungsrelevanten Aspekte dar. Es ist vor allem das Bild eines Menschen hinterlegt, der unsicher ist; der sich im Straßenverkehr als Fußgänger nicht bewegen kann; dessen sensorische Möglichkeiten eingeschränkt sind. Das Sicherheitsbedürfnis alter Menschen wird aber reduziert betrachtet. Es fehlt der Aspekt der körperlichen Kraftreserven. Die Auseinandersetzung mit der Umgebung muss durch die Konfrontation mit körpereigenen Signalen ergänzt werden. Und die signalisieren für das Unterwegs sein, dass es langsamer wird; dass es mehr Kraft kostet; und dass die Komplexität der Anforderungen anstrengt. PerspektivenwechselBei einem disziplinübergreifenden Blick wird deutlich, dass der Kern eines Perspektivenwechsels die Veränderung ist. Der Akteur verändert seine Position im physischen Raum oder er nimmt eine andere gedankliche Position ein. Aber die Veränderung kann auch den Gegenstand des Interesses betreffen, den man physikalisch in eine andere Position bringt oder den man verändert rezipiert. Zu der bekannten Sicht kommt eine weitere hinzu. Sie erschließt sich durch eigene Veränderung oder durch die Hinzunahme der Sicht des/der Anderen. Diejenigen, die Entscheidungen über den öffentlichen Raum treffen, die ihn sukzessive verändern, sind berufstätige Männer und Frauen. Sie können die Erfahrungen von Kindern nur in einer trügerischen Form berücksichtigen. Ihre Kindheitserinnerungen sind nicht mehr planungsrelevant. Ihre Möglichkeiten, die kindliche Sichtweise einzunehmen, sind durch die Lebensgeschichte verstellt. In ihrem Erfahrungsfundus ist auch nicht die spezielle Sicht auf den öffentlichen Raum vorhanden, wie ihn die Befindlichkeit von beeinträchtigten oder älteren Menschen mit sich bringt. Es wird erkennbar, dass Menschen, die man selbst nicht repräsentiert, ihr aktuelles Erfahrungswissen zur Verfügung stellen müssen. Sie sind als Erfahrungsexperten ernst zu nehmen. In ihren Erfahrungsmitteilungen steckt immer die Botschaft, etwas zu erhalten, weil es so gut ist; etwas zu verändern, weil es gegenwärtig stört, hindert oder unangenehm ist; etwas zu ergänzen, weil dann das Vorhandene besser wird. Entsprechend sollte nicht nach Wünschen, sondern nach Erfahrungen gefragt werden. Deutlich wird, dass zur Verbesserung der Situation nicht nur der (fach) politische Wille erforderlich ist, sondern auch die Umgangsweise eine wichtige Rolle spielt. Planung und Politik vollziehen sich im Überblick und werden in der Regel von Nicht-Betroffenen ausgeführt. Singuläre Erfahrungen sowie eigene Übertragung werden als Hilfskonstruktion benutzt. Erforderlich ist also ein Perspektivenwechsel. Perspektivenwechsel heißt von Betroffenen lernen. Sich den Stadtteil aus ihrer Sicht zeigen lassen. Begreifen, was ihnen wichtig ist. Dieser Perspektivenwechsel steht also einer Diagnose entgegen, die durch die Segmentierung, die Trennung der Teile, charakterisiert wurde. Es wird der Vielfalt von Dingen und Bedeutungen das Wort geredet. LernprozesseWenn also Lernprozesse in Gang gesetzt werden sollen, bedarf es zunächst der Bereitschaft, der Motivation zum kommunalen Lernen. Und damit die Kommunikation gelingt, muss die eine Seite ihr Perspektivwissen zur Verfügung stellen, auf das die andere Seite mit ihrem Fachwissen reagiert. Dies gelingt nicht durch eine einmalige Einsicht. Vielmehr müssen alte Gewohnheiten durch neue ersetzt werden. Wenn also im folgenden von der Stadt Griesheim die Rede ist, dann kommt darin zum Ausdruck, dass hier die Bereitschaft zur flächendeckenden Veränderung vorhanden war. Ein Bürgermeister und seine Nachfolgerin haben konsequent einen Weg der Stadtveränderung eingeschlagen, der nicht auf vereinzelte Lösungen abzielt, sondern die ganze Gemeinde im Blick hatte. Die Stadt Griesheim hat knapp 30.000 Einwohner und befindet sich im Rhein-Main-Gebiet unmittelbar westlich von Darmstadt. Die Gemarkung weist eine Fläche von 2.155 ha auf. Der demografische Wandel findet deutlich abgeschwächt statt, da durch Neubaugebiete und entsprechende Angebote für Familien ständig Zuwachsraten bei der Einwohnerzahl zu verzeichnen sind. Zunächst wurden durch Beobachtung, Befragung und Kartierung die relevanten Orte und Wege von jungen und alten Menschen erkundet. Die besonders frequentierten Wege sind unter dem Gesichtspunkt der freien Restflächen analysiert worden und das Ergebnis mit Bauhof, Ordnungsamt und Liegenschaftsamt abgeglichen worden. So ergaben sich bei den Kindern 100 Orte für Spielobjekte, bei den Älteren konnten 145 Möglichkeiten für verschiedene Formen des Aufenthaltes im öffentlichen Raum entdeckt werden. Die bespielbare StadtEine Rutsche ist eine Rutsche. Darauf wird gerutscht. Das Begehen der Rutschfläche in umgekehrte Richtung stellt eine Zweckentfremdung dar. Das Sitzen und Palavern auf einer Tischtennisplatte wird als nicht sachgerechte Benutzung angesehen. Erst werden Spielobjekte von Erwachsenen definiert, dann von Kindern umdefiniert. Ein Findling dagegen hat keine Vorbestimmung durch Erwachsene erfahren. Er liegt einfach da und kann angesehen werden. Aber er lässt sich umrunden. Man kann sich draufstellen oder –legen. Herunterspringen macht Spaß. Und es lässt sich herausfinden, wieviel Kinder darauf passen. Wenn am Wege blaue Kugeln auf Stangen stehen, wollen Erwachsene wissen, wofür sie da sind? Kinder können darüber hüpfen. Ältere Menschen ruhen sich darauf aus. Das Mädchen stellt sich drauf, um den Jungen besser küssen zu können. Mit dem Fahrrad kann man die Pfosten umrunden. Diese Definitionsoffenheit in einer verregelten Umwelt schafft neue Anreize. Jede und jeder kann entsprechend den eigenen Anforderungen sich Gegenstände aneignen, sie zum Teil der eigenen Lebenswelt erklären. Naturmaterialien wie Findlinge und Baumstämme sind definitionsneutral. Aber auch Anbieter von Spielplatzgeräten haben den öffentlichen Raum entdeckt. Unterschiedliche Qualitäten werden angeboten für die Grob- und Feinmotorik. Man kann Wippen, Schwingen, Wirbeln, Drehen und Balancieren. Aber auch Kommunizieren und Experimentieren. Und selbst dort, wo der öffentliche Raum keine Nischen anbietet, oder der Weg zu schmal ist, kann durch die Veränderung des Bodenpflasters eine andere Qualität erreicht werden. Eine Unterbrechung des Verbundsteinpflasters durch gestaltete Flächen oder der Austausch einzelner Steine durch farbige Steine zu einem Wegeband können hier Gestaltungsmittel sein. Die besitzbare StadtIm Zusammenhang mit den Wegerfahrungen stellt sich bei älteren oder beeinträchtigten Menschen die Ressourcenreflexion als die wichtigste Komponente dar. „Man muss sich seine Energien einteilen und wenn ich weiß, dass ich mich nirgends hinsetzen kann, kostet mich das zu viel Energie.“ Die sich verkürzenden Ausgehwege werden mit steigender Müdigkeit in Beziehung gesetzt. Erfahrungen, beim Laufen unsicher zu werden und zu stolpern, werden dabei der eigenen Person und weniger den Verhältnissen zugeschrieben. Schon vor Beginn eines Spaziergangs findet ein Abgleich statt, dessen Ergebnis steuert, welcher Weg genommen wird. »Die Strecken sind oft zu lang, um sie ohne Pausen zu laufen.« So haben sie feste »Pausen-Punkte« wie kleine Mäuerchen. »Ich brauche nicht unbedingt eine Bank, um etwas zu verschnaufen.« Weitere Aspekte, die beim Aufsuchen des öffentlichen Raumes eine Rolle spielen, sind Als im öffentlichen Raum Griesheims Spielobjekte auftauchten, deren Zweck und Nutzung definitionsoffen waren, löste dies bei der Bevölkerung große Irritationen aus. Im Gegensatz zu Kindern, die sich Objekte aneigneten, den Dingen einen temporären Sinn und einen Namen gaben, fragten Erwachsene nach Erklärungen. Mit der Einordnung in das Konzept »bespielbare Stadt« war zumindest geklärt, dass dies für Kinder sei. Doch dann wurde beobachtet, dass bestimmte Objekte auch von Erwachsenen, zumeist älteren Menschen, als temporäre Sitzgelegenheit adoptiert wurden. Aus dieser Nutzungserfahrung heraus entwickelte sich als Anforderung an ein Objekt, das geeignet ist, kurzzeitig Kraft zu schöpfen: Eine Sichtung aller Kataloge für Straßenmöblierungen zeigte, dass es solche Objekte nicht gibt. Aufgrund von Zufällen und persönlicher Ansprache haben sich zwei Firmen motivieren lassen, die Entwicklung von temporären Sitzobjekten anzugehen; ähnlich im Ergebnis bei unterschiedlichem Erscheinungsbild. Die meistgenannte Sitz-Variante im öffentlichen Raum heisst Bank. Bänke werden angeboten als Parkbank, Kunststoffbank, Holzbank usw. Trotzdem ist der Anspruch nach den Erkenntnissen dieser Untersuchung unterschiedlich, was sich aus der abweichenden Funktion ergibt: Das Innovative der besitzbaren Stadt liegt in der Berücksichtigung der sich situativ ergebenden Anforderungen. Ergänzt wird dies mit dem vorhandenen Mobiliar aus Sitzbänken und Objekten der bespielbaren Stadt. Eine Stadt für die LangsamenSo wie Autobesitzer ihr Interesse an einem Parkplatz genau kennen, so brauchen auch Menschen, die zu Fuß unterwegs sind, Halteplätze. Der Aufenthalt im öffentlichen Raum ist nicht nur durch Bewegung, sondern auch durch Stillstand gekennzeichnet. Das Verweilen ist bei Kindern anders motiviert als bei älteren oder beeinträchtigten Menschen. Doch beide haben einen gleichberechtigten Anspruch, der durch die bespielbare und besitzbare Stadt wieder aktualisiert wird. Die Rückgewinnung einer verloren gegangenen Qualität ist keine Sozialromantik und kein historisierender Ansatz. Vielmehr wird bei Kindern der öffentliche Raum wieder aufgewertet und bietet Bewegungsanreize, die auch gesundheitspolitisch gewünscht werden. Bei beeinträchtigten und älteren Menschen kann einem frühzeitigen Rückzug in die Immobilität deutlich entgegengewirkt werden. Die Beweglichkeit der Langsamen ermöglicht die Lektüre der ganzen Gesellschaft jenseits des Privaten. Die reduzierte Öffentlichkeit bekommt ein altes und gleichzeitig neues Gesicht. Literatur>>Galtung, Johan (1982): Strukturelle Gewalt. Beiträge zur Friedens- und Konfliktforschung. Reinbek bei Hamburg >>Meyer, Bernhard (2010/11): Mensch Stadt. Bd. 1: Perspektivenwechsel und demokratisches Lernen; Bd. 2: Die bespielbare Stadt. Die Rückeroberung des öffentlichen Raumes; Bd. 3: Die besitzbare Stadt - Öffentlicher Raum und individuelle Sicherheit. Aachen Quelle: RaumPlanung 161 / 2-2012 Seite 29 |
Review: 04.05.2012RaumPlanung 161 / 2-2012 Seite 29 Series: Pädagogik Bernhard Meyer - Perspektivenwechsel und demokratisches Lernen978-3-8322-8196-0
fiogf49gjkf0d Bernhard MeyerBewegung für die LangsamenZur Rückgewinnung des öffentlichen RaumesEs ist unübersehbar: Früher war manches ganz anders. Der Behauptung soll hier... » more |
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