Ziel der vorliegenden Arbeit war die Entwicklung von Methoden zur rechnergestützten, messtechnisch objektivierten Konstruktion von Epithesen in ihrer dreidimensionalen Form und ihrer Farbgebung auf der Basis optisch-topometrisch und optisch-spektrometrisch gewonnener Daten von Oberflächen. Dabei wurde die Intention verfolgt, die Prozessschritte 3D-Formerfassung, Farbrezeptierung und Quantifizierung der ästhetischen Qualität der Epithese jeweils unter dem Aspekt der Messgenauigkeit objektiv erfassbar zu machen und zu optimieren. Zwei topometrische Messsysteme, eines basierend auf der Streifenprojektion und eines basierend auf der digitalen Bildkorrelation projizierter Laser-Specklemuster, wurden hinsichtlich ihrer 3D-Übertragungsfunktion charakterisiert. Bei der Reproduktion von Hautfarbe durch Rezeptierung war es das Ziel, einen möglichst kleinen Farbabstand zwischen der berechneten Mischung und der nachzustellenden Farbe zu erreichen. Dazu wurden die optischen Eigenschaften der Farbmittel charakterisiert und Berechnungsmethoden speziell für die Epithesenkonstruktion angepasst. Im Rahmen der Zwei-Strahl-Näherung für den Strahlungstransport nach Kubelka/Munk wurden theoretische Modelle für die optischen Prozesse in Schichtsystemen optimiert. Die Gesichtssymmetrie, ein Einflussfaktor auf die Gesichtsästhetik, wurde herangezogen, um die ästhetische Qualität von Epithesen objektiv zu quantifizieren. Verschiedene Methoden zur Ermittlung von Asymmetrieindizes aus der 3D-Form und Farbgebung von Gesichtern wurden entwickelt. Ihre Korrelation mit der wahrgenommenen Symmetrie und Attraktivität wurde durch Befragungen nachgewiesen.