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Delal Atmaca Kooperation im Wettbewerb, Kontinuität im Wandel Identität und Erfolg der produktivgenossenschaftlichen Organisationsform ISBN: 978-3-8265-9619-3 Price: 45,80 € / 91,60 SFR |
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In der gegenwärtigen arbeitsmarktpolitischen Debatte taucht die "Produktivgenossenschaft" immer wieder als scheinbar neues Instrument auf. Dieses Buch bietet allen Interessierten die Gelegenheit, sich sowohl über die theoretischen und historischen Hintergründe der Produktivgenossenschaften fundiert zu informieren als auch die Erfolgsfaktoren einiger Existenzgründungen kennen zu lernen. Produktivgenossenschaften sind von den Mitgliedern gemeinsam betriebene Unternehmen. Ziel ist der gemeinschaftliche Erwerb, Entscheidungen werden demokratisch von allem Mitgliedern getroffen. Die Mitglieder sind gleichzeitig die Beschäftigten, die Unterscheidung zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer ist aufgehoben. Die Waren und Dienstleistungen der Produktivgenossenschaft werden am Markt abgesetzt, die Produktivgenossenschaft steht als Unternehmen in „normaler“ Konkurrenz zu den anderen Unternehmen ihrer Branche. Die von Atmaca untersuchten Produktivgenossenschaften sind überwiegend Gründungen von einzelnen Beschäftigten aus vorher bestehenden Betrieben in der ehemaligen DDR. Sie haben eine beachtliche Entwicklung genommen und sich auf schwierigen Märkten in wirtschaftliche schwachen Regionen behauptet – auch gegen die ursprünglich kritische Bewertung der Erfolgsaussichten von Banken oder Beratungsinstitutionen. Sie haben ihr Hauptziel „Arbeitsplätze für die Mitglieder“ erreicht. Um die Arbeitsplätze zu erhalten, werden Maßnahmen ergriffen wie die Annahme „nur“ kostendeckender Aufträge oder auch eine allgemeine Lohnkürzung. Die Beziehungen der untersuchten Produktivgenossenschaften sind von Vertrauen geprägt und sichern so eine doppelte Stabilität: die Stabilität der Produktivgenossenschaft als am Markt erfolgreich bestehendes Unternehmen und die innere Stabilität der Beziehungen der Mitglieder untereinander. Deutlich wird bei der Lektüre: Produktivgenossenschaften sind eine höchst interessante Unternehmensform. Erfolgreich waren bisher vor allem solche, die sich als eine Form der gemeinschaftlichen Existenzgründung aus einem bestehenden größeren Betrieb entwickelt haben. Dabei ist die auf Langfristigkeit angelegte Zusammenarbeit der Mitglieder wichtig. Leider wird zu wenig berichtet, wie die Finanzierung der Gründung als Produktivgenossenschaft organisiert wurde und wie sich die Mitglieder gefunden haben. Diese Fragen werden häufig ausgeblendet oder auf die Notwendigkeit öffentlicher Hilfen reduziert. | |
Source: Punkt 52/2002 | |
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