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Wolf-Dieter Jentzsch Poren im Stahlguss - ein Gussfehlerkatalog - ISBN: 978-3-8440-0182-2 Price: 24,80 € / 49,60 SFR |
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Der Begriff „Poren“ ist im praktischen Sprachgebrauch der Gießereiindustrie ein weitläufiger Sammelbegriff für Gussfehler, die sowohl an der Oberfläche als auch im Inneren eines Gussteils auftreten und in ihrer Erscheinungsform sehr weit gefächert sein können. In sofern gibt es den Gussfehler – Pore - als spezielle Gussfehlerkategorie nicht. So viel Erscheinungsformen als Poren bezeichnet werden, so viel Ursachen können für ihr Entstehen verantwortlich sein. Als Poren im weiteren Sinne werden alle offenen und geschlossenen Hohlräume im Gussteil bezeichnet, die in fehlerhafter Weise nicht durch den Gusswerkstoff, sondern durch Gase und/oder durch oxidische Phasen ausgefüllt sind. Die Gase können sowohl aus externen Quellen (Luft, Schutzgas und Gießgase in der Form), als auch aus inneren Quellen (gasförmige Ausscheidungen aus der Schmelze während der Abkühlung/Erstarrung) stammen. Die oxidischen Phasen werden in der Praxis als nichtmetallische Einschlüsse (NME) bezeichnet. Als solche kommen Verschleißpartikel der feuerfesten Materialien (Ofen, Rinne, Pfanne, Ausguss-/Eingusssystem, Formstoff, Schlichte), Teile der Ofen- und Pfannenschlacke, Desoxidationsprodukte der Schmelze und (Re-)Oxidationsprodukte durch Verschlackung von Teilen der Schmelze im Kontakt mit Luftsauerstoff beim Gießprozess in Betracht. Die Verschleißpartikel der ff-Materialien liegen meist als kristalline Einschlüsse vor. Die Schlackenphasen sind häufig flüssig und bilden amorphe Einschlüsse. Eine verbindliche Richtlinie zur Bezeichnung und Klassifikation von Gussfehlern liegt nicht vor. Die Einteilung der Gussfehler ist unterschiedlich und erfolgt meist nach pragmatischen Gesichtpunkten. Ein Gussfehlerkatalog mit dem Schwerpunkt -Poren – konnte zur Zeit nicht nachgewiesen werden. | |
Source: literaturschau stahl + eisen | |
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