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Dorothea Arnold ''Glück zum preußischen Chausseebau'' – zu Anlage und Bautechnik der westfälischen Kunststraßen des Freiherrn vom Stein und seines Oberwegeinspektors Steinmeister ISBN: 978-3-8440-3208-6 Price: 19,80 € / 24,75 SFR |
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Unter dem Motto "Glück zum preußischen Chausseebau" reichte Baukondukteur Friedrich Peter Steinmeister aus Kamen 1787 seinen Beitrag zur Preisaufgabe der Königlich Preußischen Akademie der Wissenschaften ein. Friedrich Wilhelm II. wollte auf der Basis einer derartigen Ausschreibung das in Preußen fehlende Wissen zum Chausseebau zusammentragen lassen, speziell bezogen auf Verlauf und Bautechnik von Straßenverbindungen zwischen den Provinzen Magdeburg beziehungsweise Halberstadt und Leipzig. Dank intensiver Recherchen und Auswertung vorhandener Erfahrungen schuf Steinmeister neue Straßenbautechniken und erarbeitete standardisierte Bauanleitungen. Die vorgelegte geschichtswissenschaftliche Studie stellt fest, dass die in der neueren Literatur zitierten Baumängel und Unzulänglichkeiten nicht auf Fehlern in Steinmeisters Vorgaben beruhen, sondern auf die schwierigen Voraussetzungen zurückgeführt werden müssen, unter denen die frühen Chausseen im Westen Preußens verwirklicht wurden. Das anfangs nur wirtschaftlich und territorial, sehr bald aber auch militärisch begründete Projekt stand unter großem Zeitdruck, und die in Berlin ungesicherte Finanzierung zwang zu schnellen und kostenreduzierten Lösungen, insbesondere bezogen auf das märkische Wegenetz. Ein Vergleich der zeitgleichen Bauvorhaben Magdeburg/Halberstadt und Grafschaft Mark belegt die unterschiedlichen Frühformen preußischen Chausseebaus, deren Aufwertung erst nach den Napoleonischen Kriegen im Zuge der Neuorganisation Preußens erfolgte. | |
Source: Forschungsgesellschaft für Straße- und Verkehrswesen / Dokumentation Straße Heft 5, 2015, S. 7. | |
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Dorothea Arnold ''Glück zum preußischen Chausseebau'' – zu Anlage und Bautechnik der westfälischen Kunststraßen des Freiherrn vom Stein und seines Oberwegeinspektors Steinmeister ISBN: 978-3-8440-3208-6 Price: 19,80 € / 24,75 SFR |
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Die Studie verfolgt die Entwicklung einer regionalen Frühform preußischen Chausseebaus in der Grafschaft Mark am Ende des 18. Jahrhunderts. Freiherr vom Stein und Minister von Heinitz setzten den Bau märkischer Straßen aus ökonomischen und territorial-politischen, ab 1790 auch aus militärischen Gründen gegen das Berliner Generaldirektorium durch. Mit zwei weiteren Chausseen durch Essen und Minden-Ravensberg verwirklichten beide ihre Konzeption eines westfälischen Straßennetzes, das im Krieg mit Frankreich wichtig für Truppenbewegungen wurde. Die Berliner Zentrale erkannte die Erfahrungen in der abgelegenen Grafschaft neben dem gleichzeitig in Magdeburg-Halberstadt beginnenden, als vorbildlich eingestuften Steinstraßenbau nicht an. Schwerpunkt der Arbeit ist die in der Grafschaft Mark entwickelte Straßenbautechnik des Oberwegeinspektors Steinmeister. Ausgehend von den Unterrichtswerken der Pfälzer Baubeamten Lüder und Wahl überwand er deren tradiertes Erfahrungswissen und erarbeitete wiederholbare Bauanleitungen. Der Packlagenbau Tresaguets wurde eingeführt, und mechanisch-physikalische Zusammenhänge an der Ingenieurliteratur Belidors überprüft. Genauere Aussagen über diese frühen Chausseen, die wegen des Verlusts märkischer Wegebauakten erschwert waren, werden hier aus den Instruktionen Steinmeisters, aus Bauberichten Wesermanns von 1814, einem Arbeitspapier des Kammerpräsidenten Ludwig Vincke von 1805/06 und preußischen Straßenbauakten des Jahres 1822 gewonnen. Es lassen sich durch hohen Zeit- und Kostendruck verursachte bauliche Unzulänglichkeiten, aber auch gut funktionierende Straßen darstellen, die vom Fuhrbetrieb lebhaft akzeptiert wurden. Die Quellenbasis der Untersuchung bilden Akten des LAV NRW Münster, des GStA PK Berlin und der BBAW Berlin. |
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Source: Fraunhofer IRB 2015-448 | |
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