Vor Beginn der menschlichen Kulturtätigkeit vor ca. 5.000 Jahren lag der Waldanteil Chinas bei rund 60 %. Im Zuge der Ausweitung von Acker- und Siedlungsflächen aber auch für die Brenn- und Nutzholzerzeugung kam es im Laufe der Jahrtausende zu großflächigen Entwaldungen, so dass um 1950 der Waldanteil bei lediglich nur noch rund 10 – 12 % lag. Dies führte zu starken Degradationserscheinungen wie Bodenerosion und Desertifikation, die eine nachhaltigen Entwicklung Chinas derzeit massiv gefährden. Mit großangelegten Aufforstungsprogrammen wird derzeit versucht diesem Problem entgegen zu wirken. Leider werden hierfür nach wie vor oftmals fremdländische bzw. schnellwachsende Baumarten verwendet, die oftmals an den jeweiligen Standort nur schlecht angepasst sind. So kommt es dadurch vielfach zu großflächigen Ausfällen der Aufforstungen. Eine Alternative wäre es statt dessen auf das reiche Angebot einheimischer, standortangepasster Baumarten zurück zu greifen und so das Risiko an Ausfällen evtl. zu minimieren. Im Zuge des Forschungsprojektes „Rehabilitation of Degraded Land Ecosystems by Afforestation with Native Tree Species in the Qinling Mountains of the Southern Shaanxi Province/China” wurden schließlich vier im Qinling Gebiege beheimatete Baumarten ausgewählt und dort auf ehemals landwirtschaftlich genutzten Standorten ausgepflanzt, um zu testen, ob sich diese für dortige Aufforstungsmaßnahmen eignen würden. Zusätzlich wurde auch untersucht, ob zusätzliche Behandlungsmethoden, wie regelmäßge Beseitigung der Konkurrenzvegetation bzw. die Zugabe eines biologischen Düngers das Wachstum und Überleben der Setzlinge zusätzlich fördern kann. Nach einer zweijährigen Beobachtungsperiode zeigten sich durchaus gute Überlebens- und Wachstumsraten aller vier getesteten Baumarten. Dagegen hatten die Behandlungen nur einen unerheblichen Einfluss.
Die Untersuchung hat jedoch gezeigt, dass einheimische Baumarten sich durchaus für Aufforstungsmaßnahmen im Qinling Gebirge eignen können und auch verwendet werden sollten.