Die Kabeldiagnose, als inverses Identifikationsproblem, wird sowohl im Zeitbereich als auch im Frequenzbereich methodisch untersucht und analysiert. Hierbei werden zwei neue Methoden zur Kabeldiagnose vorgeschlagen, realisiert und getestet. Im Zeitbereich wird die TDR-Methode durch die Bestimmung der Impulsantwort erweitert. In dieser Arbeit wird ein adaptives Filter bei der Entfaltung vorgeschlagen, das dazu führt, dass das Signal-Rausch-Verhältnis wesentlich verbessert wird. Dadurch kann eine bessere Ortsauflösung erreicht und sowohl Hard- als auch Soft-Kabelfehler detektiert werden. Diese Vorteile sind besonders für langes Kabelsystem geeignet. Im Frequenzbereich wird der Einsatz der Impedanzspektroskopie erstmals vorgeschlagen. Für die Eingangsimpedanz des Kabelsystems, welche die Übertragungsfunktion darstellt, wird ein geeignetes Leitungsmodell entwickelt. Die Modellparameter werden durch globale Optimierungsverfahren im Rahmen eines inversen Problems bestimmt. Mit diesem Messverfahren können im Frequenzbereich erstmalig Art des Kabelfehlers, Mehrfachfehler im Netzwerk ermittelt werden. Damit können vielfältige Aufgabenstellungen rund um die Kabeldiagnose behandelt werden.