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978-3-8440-0583-7
Peter Weißhaupt
Zahn–Medizin–Ethik
Ethische Implikationen der Zahnarzt-Patienten-Begegnung im Spannungsfeld zwischen klinischer und Sozialmedizin
Aachener Dissertationen zur Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin
Book presentation
Forum für Zahnheilkunde 112, 31. Jahrgang, September 2012, Seite 20, 08.11.2012

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In den letzten Jahren beginnt "Ethik in der Zahnheilkunde" zunehmend, sich als ein eigenständiges Thema der zahnmedizinischen Fachdiskussion zu etablieren. Deutsche Wissenschaftler beschäftigen sich verstärkt damit, ein Arbeitskreis Ethik in der DGZMK wurde gegründet, Ethik hält Einzug in die Aus- und Fortbildung von Zahnärzten, und auch der eine oder andere Niedergelassene meldet sich (z.B. in den ethischen Fallbesprechungen der Zahnärztlichen Mitteilungen) in Sachen Ethik zu Wort. Zu Letzteren gehört Dr. Peter Weißhaupt, der sich im Rahmen einer Master-Arbeit mit Zahn-Medizin-Ethik auseinandergesetzt und schließlich diese und weitere Ausarbeitungen in einem Buch zusammengefasst hat. Ihm geht es darum, aus der Perspektive eines Praktikers zu verdeutlichen, wie wichtig die Sensibilisierung von Zahnärzten für die ethischen Implikationen ihres Tuns ist. Zahnärztinnen und Zahnärzte sehen sich in ihren Praxen täglich mit unterschiedlichen Interessenssphären konfrontiert. Dies betrifft zunächst die Patienten. Für Weißhaupt ergeben sich daraus u.a. die Fragen: Ist die Erwartungshaltung unserer Patienten immer identisch mit unseren Vorstellungen von dem, was wir für sie therapeutisch als gut erachten? Reicht allein die medizinische Indikation, um dem Patienten in seiner Komplexität gerecht zu werden? Sind wir uns der latenten Gefahr bewusst, das Patientenwohl praxis-ökonomischen Interessen nachzuordnen? Zugleich ist der Zahnarzt konfrontiert mit den strukturellen Bedingungen des Gesundheitswesens: Sie binden laut Weißhaupt die Profession in einen Kokon gesetzlicher Vorgaben, aufgrund derer Leistungen bewertet und limitiert werden. Der Zweck, die gesundheitliche Grundversorgung einer ganzen Bevölkerung sicher zu stellen, steht daher nicht selten im Widerspruch zur genuinen klinischen Zielsetzung, für die eigenen Patienten die bestmögliche Versorgung zu erreichen. Voneinander abweichende Interessen und Grundhaltungen können Konfliktpotential bergen, oder zumindest Regelungsbedarf implizieren. Von welchen Prinzipien, von welchen Werten - so fragt Weißhaupt - lassen wir uns leiten? Wie können wir angesichts einer Pluralität von Auffassungen mögliche Konflikte als solche wahrnehmen und uns mit ihnen konstruktiv auseinandersetzen? Ziel seines Buches, das sich vorrangig an niedergelassene Kollegen wendet, ist es, mögliche ethische Konflikte bewusst zu machen, zur Reflektion und Bewertung verschiedener Handlungsoptionen anzuregen und so dazu beizutragen, dass schließlich reflektierte und begründete Entscheidungen zustande kommen, nach denen Zahnärzte handeln und deren Folgen sie vertreten können.

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