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Martina Pestinger Bedarfsanalyse zur Klinischen Ethikberatung im Universitätsklinikum Aachen In Anbetracht der zunehmenden technischen Möglichkeiten in der Medizin, der Diskussion um Selbstbestimmung, Patientenverfügungen aber auch ökonomischer Abhängigkeiten bekommen ethische Probleme und Konflikte im medizinisch-pflegerischen Alltag und der Bedarf nach Ethikberatung eine zunehmende Bedeutung. Der kleine und gut zu lesende Band von Martina Pestinger "Bedarfsanalyse zur klinischen Ethikberatung im Universitätsklinikum Aachen" hat das Thema aufgegriffen. Im Rahmen Ihrer Dissertation hat sie drei Fragen untersucht: 1. Welche ethischen Konflikte nehmen Mitarbeiter des UK Aachen in ihrem Arbeitsalltag war? 2. Welchen Beratungsbedarf formulieren sie? 3. Welche Maßnahmen zur gelingenden Implementierung können aus der Bedarfsanalyse abgeleitet werden? Zu diesen Fragen wurden mit Mitarbeitern des UK Aachen semistrukturierte Interviews geführt und ein Fragebogen konzipiert, der den in der Patientenversorgung tätigen Berufsgruppen in Papierform bzw. per Rundmail zum Download angeboten wurden. Die Beantwortung des Fragebogens erfolgte durch ca. 9% der insgesamt 1780 Beschäftigten. Zusätzlich wurden 19 strukturierte Interviews mit Funktionsträgern verschiedener Bereiche geführt und qualitativ ausgewertet. Sicherlich kann weder die mit 9% doch geringe Anzahl der auswertbaren Fragebögen noch die Anzahl der Interviews als repräsentatitv angesehen werden, dennoch lassen die besonders in den Interviews gewonnenen Einblicke darauf schließen, dass zum Umgang mit Konflikten zwischen den verschiedenen in der Patientenbetreuung engagierten Berufsgruppen im Hinblick auf Indikationsstellung, Aufklärung des Betroffenen und Therapieentscheidungen eine große Unsicherheit und ein hoher Beratungsbedarf besteht. In der Diskussion werden die Ergebnisse mit ähnlichen Untersuchungen aus der Literatur verglichen, wobei durchgehend die Sinnhaftigkeit einer Ethikberatung von niemandem in Frage gestellt wird. Schön ist, dass die Untersuchung von Frau Pestinger letztlich zur Gründung eines klinischen Ethikkomitees in Aachen geführt hat. Insofern ist das Buch für alle, die sich an ihrer Klinik mit einem solchen Projekt beschäftigen, ein anregender und motivierender Beitrag. Prof. Dr. H. Christof Müller-Busch, Berlin Quelle: Zeitschrift für Palliativmedizin, September 2010, S. 206 |
Review: 13.12.2010Zeitschrift für Palliativmedizin, September 2010, S. 206 Series: Aachener Dissertationen zur Palliativmedizin Martina Pestinger - Bedarfsanalyse zur Klinischen Ethikberatung im Universitätsklinikum Aachen978-3-8322-8957-7 In Anbetracht der zunehmenden technischen Möglichkeiten in der Medizin, der Diskussion um Selbstbestimmung, Patientenverfügungen aber auch ökonomischer Abhängigkeiten bekommen ethische Probleme und Konflikte im medizinisch-pflegerischen Alltag und der Bedarf nach... » more |
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Jürgen Edelmann-Nusser, Eckehard F. Moritz, Veit Senner, Kerstin Witte (Hrsg.) Sporttechnologie zwischen Theorie und Praxis V Beiträge zum 6. Workshop Sporttechnologie zwischen Theorie und Praxis vom 26. – 29. Juli 2007 im Waldemar-Petersen-Haus, Hirschegg / Kleinwalsertal, Österreich
In diesem Buch findet sich die Zusammenstellung der Beiträge, die auf dem 6. Workshop Sporttechnologie zwischen Theorie und Praxis vom 26. bis 29. Juli 2007 in Hirschegg/Kleinwalsertal, Österreich gehalten worden sind. Die Autoren und ihre Beiträge sind: 1. C. Kramer, G. Schneider, I. Klopfer, H. Bohm, V. Senner: Einfluss des Griffwinkels auf den Krafteinsatz beim Handbiken. 2. S. Siebert, H. Bohm, V. Senner: Untersuchung eines speziellen Trainingsmittels zur Optimierung der Trettechnik im Radsport. 3. J. Jung: Einfluss von Stahlkanten mit Wellenprofil auf das Fahrverhalten im alpinen Skisport. 4. T. Stein, A. Fischer, I. Boesnach, D. Gehrig, H. Kohler, H. Schwameder: Kinematische Analyse menschlicher Alltagsbewegungen fur die Mensch-Maschine-lnteraktion. 5. M. Heller, R. Roscher, P. Kornfeind, A. Baca: Entwicklung und Evaluation eines Ruder-Doppelergometersystems. 6. J. Edelmann-Nusser, M. Heller, N. Ganter, D. Link, J. Staudinger: Erfassung der Visierbewegung bei der Weltmeisterschaft im Bogenschießen 2007. 7. F. Spiegelhalder, N. Ganter, J. Edelmann-Nusser: Analyse von Pfeilgeschwindigkeiten im Bogenschießen mit Hilfe von Beschleunigungssensoren. 8. T. Grund, I. Reihl, V. Senner: Projekt Fußballschuh und Knieverletzung - Eine Methode zur Bestimmung der Kinematik von Kreuzbandrissen am Beispiel des Profifußballs. 9. M. Harnisch, F. Kleindienst, K. Witte, R. Leimer: Temperatur- und Feuchtemessung in Sportschuhen beim Laufen. 10. T. Jaitner, M. Trapp: Technologische Unterstutzung des Gruppentrainings im Radrennsport. 11. D. Link: Zur Effektivitat verschiedener Sprungtechniken im Beachvolleyball. 12. M. Jackstien, K. Witte: Modellierung und Simulation eines TennisschlSgers mit MSC.Adams. 13. A. Krüger, E. v. Specht, J. Edelmann-Nusser, K. Witte, S. Vajna: Moglichkeiten der Integrierten Produktentwicklung fur die Sportgeräteentwicklung. 14. M. Stroß, J. Wiemeyer: Technische Hilfsmittel im Sport - ein Spannungsfeld zwischen Training und Wettkampf. 15. G. Vogel, C. Henneke, I. Valtingoier, E. Moritz: Integration von Informationstechnologie und Fitnessgeraten - Einige Fallbeispiele. 16. N. Ganter, J. Edelmann-Nusser, K. Witte: Vergleich der Zugkraftverlaufe bei schwimmähnlicher Bewegung auf zwei sportartspezifischen Armkraftzuggeräten. 17. B. Ernst, R. Gunther, N. Ganter: Reliability von Kenngrößen des Oberflachenelektromyogramms beim Radfahren auf einem Radergometer. 18. T. Kubler, F. Wolfsperger, N. Ganter, A. Kriiger, K. Witte: Vergleich kinemetrischer Messsysteme fur Anwendungen in der Sportwissenschaft. 19. A. Dobritz, G. RuR, N. Ganter, J. Edelmann-Nusser: Vergleich von MATLAB® und DataEngine® bei der Modellierung von Wettkampfleistungen im Schwimmen. 20. H. Schliefke, P. Blaser: Die virtuelle Taktiktafel im Handballtraining und in der Trainerausbildung. 21. J. Schmidt, A. Kruger, K. Witte, J. Edelmann-Nusser, B. Wunderlich: Reduzierung des Innen- und Außenbeschlages an Helmvisieren im Rennrodelsport durch den Einsatz von hydrophilen und hydrophoben Antibeschlagmitteln. Inhaltsverzeichnis
Quelle: BISp Recherchesystem Sport: Ausgabe Literatur |
Review: 07.09.2010BISp Recherchesystem Sport: Ausgabe Literatur Series: Sportwissenschaft Jürgen Edelmann-Nusser, Eckehard F. Moritz, Veit Senner, Kerstin Witte (Hrsg.) - Sporttechnologie zwischen Theorie und Praxis VBeiträge zum 6. Workshop Sporttechnologie zwischen Theorie und Praxis vom 26. – 29. Juli 2007 im Waldemar-Petersen-Haus, Hirschegg / Kleinwalsertal, Österreich 978-3-8322-7775-8 In diesem Buch findet sich die Zusammenstellung der Beiträge, die auf dem 6. Workshop Sporttechnologie zwischen Theorie und Praxis vom 26. bis 29. Juli 2007 in Hirschegg/Kleinwalsertal, Österreich gehalten worden sind. Die Autoren und ihre Beiträge sind: 1. C.... » more |
Werner Schmitz Die Kraft des Augenblicks Amyotrophe Lateralsklerose – Über den Versuch, mit einer Leben zerstörenden Krankheit zu leben „Alles Leben Schätzen ..." - Werner Schmitz erscheint auf den ersten Blick sehr schwach: Nicht einen einzigen Finger kann er aus eigener Kraft bewegen. Mit ALS lebt er bereits seit März 1991. Die fortschreitende, unheilbare Erkrankung seines motorischen Nervensystems legte nach und nach so gut wie alle Muskelfunktionen lahm. Seit 14 Jahren muss er künstlich ernährt und beatmet werden und führt trotzdem ein selbst bestimmtes Leben. Umso beeindruckender wirkt Werner Schmitz´ starke Persönlichkeit und die Lebensfreude, die er ausstrahlt. „Erschreckend nüchtern und damit besonders bewegend setzt sich Werner Schmitz schonungslos mit seinen Ängsten auseinander. Das bewundernswerte Ergebnis ist ein Bericht voller Mut und Kraft", erklärt Dr. Karin Koert-Lehmann, Pressesprecherin der Central Krankenversicherung, die Werner Schmitz bereits seit 1988 begleitet. „Mir ist zwar die Krankheit bewusst, doch höchst selten Bestandteil meines Denkens. Mein Augenmerk gilt also der Normalität, und meine Interessen sind - genau wie meine Hobbies - ganz gewöhnlich, wobei hier natürlich Einschränkungen durch die fehlende Motorik gegeben sind", so Werner Schmitz. Zu seinen Interessen gehören das politische Weltgeschehen, Fußball sowie Musik von Marius Müller-Westernhagen und der Band Snow Patrol. Seine Leidenschaft ist das Lesen: „Dabei versinkt man in eine andere Welt, ist zugleich Betrachter und Akteur." Dank modernster Technik kann Werner Schmitz seinen Gedanken Ausdruck verleihen und mit der Umwelt in Kontakt bleiben. Mit einem auf Augenbewegungen reagierenden Computersystem hat er seine Krankheitsgeschichte nieder geschrieben, die nun unter dem Titel „Die Kraft des Augenblicks" veröffentlicht wird. „Mit meinen Augen bediene ich zwei Geräte: eine von mir selbst entwickelte Kommunikationstafel und das Computersystem EYEGAZE", berichtet Schmitz. Seine Augenbewegungen ersetzen die Eingaben mit Tastatur oder Maus und erlauben es ihm, komplexe Texte zu verfassen. „Nicht sprechen zu können, ist nicht gleich Sprachlosigkeit. Ich bin kreativ, stecke voller Leben und Energie. Ich bedauere lediglich, dass meine Augen nicht so schnell rollen, wie meine Gedanken fließen", schreibt er in seinem Buch, mit dem er ALS stärker ins Bewusstsein rücken und das Leben der von ihr Betroffenen lebenswerter machen will. Denn, so sagt Schmitz selbst, heißt ALS auch: Alles Leben Schätzen ... ein wunderbares Büchlein! Quelle: Muskelreport 2/2010, Seite 34 |
Review: 21.05.2010Muskelreport 2/2010, Seite 34 Series: Medizin Werner Schmitz - Die Kraft des AugenblicksAmyotrophe Lateralsklerose – Über den Versuch, mit einer Leben zerstörenden Krankheit zu leben 978-3-8322-8156-4 „Alles Leben Schätzen ..." - Werner Schmitz erscheint auf den ersten Blick sehr schwach: Nicht einen einzigen Finger kann er aus eigener Kraft bewegen. Mit ALS lebt er bereits seit März 1991. Die fortschreitende, unheilbare Erkrankung seines motorischen Nervensystems... » more |
Judith Rosta, Manfred V. Singer Über die Kunst des rechten Alkoholgenusses – Eine kleine Kulturgeschichte des Alkohols - unter Mitarbeit von Peter Feick Die Stiftung „Biomedizinische Alkoholforschung" (mit Sitz an der 2. Medizinischen Universitätsklinik in Mannheim) legt ein schmales Büchlein vor, welches einer wichtigen Zielsetzung der Stiftung gerecht wird, indem es das „rechte Maß" in der Abgrenzung vom Übermaß des Alkoholkonsums behandelt. Manfred V. Singer, Internist und Klinikchef in Mannheim und im benachbarten Heidelberg, hat die Soziologin und Philosophin Judith Rosta und den Biologen Peter Feick als Mitautoren für dieses ausgezeichnet ausgestattete Bändchen gewonnen, das in aller Bescheidenheit nicht nur eine „kleine Kulturgeschichte des Alkohols", sondern dazu eine echte Anthropologie des rechten Alkoholgenusses vorlegt. Schon der historische Rückblick ist sehr informativ, wenn man lernt, dass bereits im alten Mesopotamien das Bier aufgrund seines nutritiven Stellenwertes als Hauptnahrungsmittel bezeichnet wurde (3000 v. Chr.). In Ägypten war der Wein im 4. Jahrtausend vor Christus ein Luxusgetränk, das den gehobenen Kasten vorbehalten war. In Europa (Kreta, mykenische Kultur) findet sich der Alkohol viel später (2. Jahrtausend v. Chr.), um erst um etwa 800 v. Chr. in Italien zu „landen". Etwa zur gleichen Zeit finden wir dann die Bezüge zum Wein in Palästina, damit in den Schriften des Alten Testaments. Im Neolithikum war offensichtlich in unseren Breiten die Produktion von Brot und Bier an dieselben Produktionsstätten gekoppelt, sodass auch hier der Nahrungscharakter des Bieres klar zum Ausdruck kommt. Später gewinnt der Alkohol Bedeutung in der alten Medizin (Bier als Klysma, Wein zur Schmerzbekämpfung, dies bis vor 100 Jahren!). Die römische Soldateska erhielt Weinzuteilungen, um sich gegen Infekte zu schützen. Immer schon war der Wein in religiöse Praktiken involviert (Ägypten), wobei die Frauen vom Alkoholkonsum zumindest bei den Römern ausgeklammert waren. Frühe Reglementierungen des Alkoholkonsums finden sich bei den Ägyptern und in Mesopotamien, wo eigene Schankstätten eingerichtet wurden. Auch Plato (wie bekannt dem „Symposion" nicht abgeneigt) verbietet den Alkohol für junge Knaben und für Frauen im gebärfähigen Alter. In der Folge kommt es zu den bekannten Anwendungen von Wein und anderen Alkoholika zum Zwecke des Genusses, aber auch der Rauscherzeugung. Ein geordneter Weinkonsum findet seinen Platz in der Unterstützung des sozialen Gefüges, von Ritualen und zum Beweis eines gehobenen Standes Interessant ist hier zu bemerken, dass bereits ab dem 10. Jahrhundert der Alkoholismus als Krankheit aufgefasst wird. Das hindert aber nicht, dass er in späterer Zeit als strafbare Handlung eingestuft wird. Doch herrscht ab dem 20. Jahrhundert doch die Meinung vor, dass Alkoholismus als Krankheit zu bezeichnen sei. Im frühen 20. Jahrhundert sehen wir massive Antialkohol-Bewegungen im puristisch geprägten Norden und in den USA (Prohibition; gesetzliche Regelungen in Skandinavien), die im katholisch dominierten Mittel- und Südeuropa eigentlich keine Entsprechung finden. Andrerseits registriert man ab der Mitte des 19. Jahrhunderts, dass die Alkoholfrage praktisch als Problem der Arbeiterschaft gewertet wird. Auch taucht besonders in protestantischen Gemeinschaften der Begriff der Alkohol-„Sünde" immer wieder auf, eine selbstverschuldete Krankheit, zu deren Therapie Pfarrer und Arzt zusammenwirken. In neuerer Zeit ergab sich immer mehr die Kluft zwischen politischen Bestrebungen und der Ökonomie, so wie etwa die Prohibition in den USA (1933), die wegen einer massiven ökonomischen Krise aufgehoben wurde. Seither gibt es wohl Steuer auf Alkoholika, um im Gegenzug Lohn- und Einkommenssteuern zu senken (Skandinavien). Sehr willkommen sollte für den interessierten Laien die kluge Differenzierung des Gebrauches gegenüber dem Missbrauch sein, wie auch die Angaben über den Alkoholgehalt verschiedenster Getränke. Damit unterstützen die Autoren die Selbstverantwortlichkeit des Einzelnen, das rechte Maß zu finden, ein ewig aktuelles Problem seit vorchristlicher Zeit über das Mittelalter bis heute. Das Buch wird ergänzt durch Definitionen des moderaten, noch mit normalen Maßstäben zu rechtfertigenden Alkoholkonsums und der dabei „noch" vertretbaren Handlungsfähigkeit. Als Erläuterung wird das Resultat einer großangelegten Befragung deutscher Bürger mitgeteilt, der zufolge immerhin 10,7 Prozent sich selbst als hochriskante Trinker einstufen. Kurz wird auch die angeblich präventive Rolle des Alkohols (moderater Konsum verhindert koronare Herzkrankheit) erwähnt, endgültige Resultate lägen aber nicht vor, sodass sich keine generelle Empfehlung ableiten lasse. Das Buch schließt mit 10 Regeln aus der deutschen Informationsbroschüre der Stiftung, welche sich auf die tolerierten Mengen bezieht, die Schwellen der Gefahr aufzeigt, insbesondere für Patienten mit diversen Medikamenten und deren potentielle Interaktion mit Alkoholkonsum. Die Abbildungen sind gut gewählt, viele von ihnen farbige Reproduktionen, der Druck und die Qualität der Ausgabe sind vorzüglich, was die Lektüre zusätzlich erleichtert. Man ist erfreut über etwa 200 griffige Literaturzitate, welche die Gediegenheit der Recherche der Autoren bei der Erstellung des Textes unterstreicht. Das Buch, primär an den interessierten Laien gerichtet, aber voll gepackt mit medizinischer Information, ist als wertvolle und auch angenehme Lektüre geeignet, dem immer wieder beschworenen „Teufel Alkohol" auch ein paar anthropologisch-wertfreie Seiten abzugewinnen. Quelle: A. Sorge, Imago Hominis Band 16, Heft 3 / 2009, S. 257-259 |
Review: 20.04.2010A. Sorge, Imago Hominis Band 16, Heft 3 / 2009, S. 257-259 Series: Medizin Judith Rosta, Manfred V. Singer - Über die Kunst des rechten Alkoholgenusses– Eine kleine Kulturgeschichte des Alkohols - unter Mitarbeit von Peter Feick 978-3-8322-7222-7 Die Stiftung „Biomedizinische Alkoholforschung" (mit Sitz an der 2. Medizinischen Universitätsklinik in Mannheim) legt ein schmales Büchlein vor, welches einer wichtigen Zielsetzung der Stiftung gerecht wird, indem es das „rechte Maß" in der Abgrenzung vom Übermaß... » more |
Judith Rosta, Manfred V. Singer Über die Kunst des rechten Alkoholgenusses – Eine kleine Kulturgeschichte des Alkohols - unter Mitarbeit von Peter Feick Eine kulturgeschichtliche Darstellung des Alkohols von der prähistorischen Zeit um 6000 vor Christus bis in die Gegenwart berührt die verschiedensten gesellschaftlichen Aspekte: Kultur, Moral, Religion, Wirtschaft, Gesundheit und Recht. Die Komplexität umfassend und fachlich fundiert, aber dennoch in kurzer Form und gut verständlich zu präsentieren, ist Manfred Singer und Judith Rosta in weiten Teilen gelungen. Die wissenschaftlichen Aussagen werden zusätzlich mit übersichtlichen Tabellen unterlegt. Die Kapitel streifen die Verwendung von Alkohol als Medizin, Bestandteil ritueller Feste und Mysterienspiele, als Wirtschaftsfaktor und Katalysator der Geselligkeit. Aber auch die negativen Folgen des Missbrauchs werden ausgebreitet: Trunksucht als Sünde und Laster; Alkoholismus und volkswirtschaftliche Schäden sowie seine moderne Bewertung als Krankheit im Antagonismus zur moralischen Schwäche des Getunkten. Da wesentliche Erkenntnisse des Buches auf der Doktorarbeit von Judith Rosta fußen, ist der Ton manchmal etwas formal und didaktisch. Bei aller Ernsthaftigkeit der Materie, ein wenig mehr augenzwinkernder Charme hätte dem rechten Lesegenuss gutgetan. Quelle: Mixology, issue 2/2010, April/Mai, S. 77 |
Review: 06.04.2010Mixology, issue 2/2010, April/Mai, S. 77 Series: Medizin Judith Rosta, Manfred V. Singer - Über die Kunst des rechten Alkoholgenusses– Eine kleine Kulturgeschichte des Alkohols - unter Mitarbeit von Peter Feick 978-3-8322-7222-7 Eine kulturgeschichtliche Darstellung des Alkohols von der prähistorischen Zeit um 6000 vor Christus bis in die Gegenwart berührt die verschiedensten gesellschaftlichen Aspekte: Kultur, Moral, Religion, Wirtschaft, Gesundheit und Recht. Die Komplexität umfassend... » more |
Corinna Belliveau Simultaner bilingualer Spracherwerb unter entwicklungs- und kognitionspsychologischen Aspekten Im oben genannten Buch wird eine Studie über frühkindliche Zweisprachigkeit beschrieben, indem Kinder untersucht wurden, die die Sprachen Englisch und Deutsch simultan zu Hause, nach dem une persone, une langue - Prinzip, erwarben. Die inhaltlichen Schwerpunkte lagen zum einen auf der Untersuchung bilingualer Spracherwerbsprozesse, zum anderen auf den kognitiven Auswirkungen, die sich daraus ergaben. Das erste Kapitel des Buches befasst sich mit diversen Begriffsbestimmungen im Hinblick auf Zweisprachigkeit. Diese werden benötigt, um dem weiteren Inhalt folgen zu können. Die Studie beschäftigt sich mit der Hypothese, ob sich beide Sprachen von Beginn an getrennt entwickeln, oder ob am Anfang von einem vermischten linguistischen System ausgegangen werden muss. Außerdem stellte sich die Frage, ob zweisprachiges Bewusstsein von Anfang an gegeben ist. Es zeigte sich, dass die linguistische Differenzierung tatsächlich mit zunehmendem Alter stärker wird, da der Einfluss der dominanten auf die schwächere Sprache abnahm. Das Bewusstsein der zweisprachigen Situation ist, wenn auch in einem sehr geringen Maße, von Beginn des bilingualen Spracherwerbs möglich. Diese metalinguistischen Fähigkeiten stehen im Zusammenhang mit der linguistischen Entwicklung, sind aber nicht abhängig von ihr. Schneller Worterwerb für Objekte und Eigenschaften, sowie die allgemeine Intelligenz wurden in den Hypothesen III. und IV. untersucht. Bei den Aspekten Schnelles - Wortbenennen für Objekte und Eigenschaften, allgemeinen intellektuellen Fähigkeiten sowie kognitiven Fähigkeiten ergaben sich zu einsprachigen Kotrollgruppen keine Unterschiede. Die Aussage der vorliegenden Studie zeigte, dass Zweisprachigkeit weder negative, noch positive Konsequenzen für Spracherwerb und Intellekt mit sich bringt. Zweisprachige Kinder unterscheiden sich von Einsprachigen ausschließlich dadurch, dass sie schlicht eine Sprache mehr beherrschen. Anmerken sollte man, dass sich einige Ergebnisse dieser Studie deutlich von anderen Studien unterschieden. Darum sind Nachfolgeuntersuchungen notwendig. Als Abendlektüre eignet sich dieses Buch nicht. Es ist sehr theoretisch und anspruchsvoll zu lesen. Zudem scheint es mir sehr praxisfern, da in dieser Studie englisch - deutschsprachige Kinder aus der„gehobenen Gesellschaft" untersucht wurden... Quelle: Kathrin Jellinek, LOGOLINE, März 2010, S. 18 |
Review: 01.04.2010Kathrin Jellinek, LOGOLINE, März 2010, S. 18 Series: Psychologie Corinna Belliveau - Simultaner bilingualer Spracherwerb unter entwicklungs- und kognitionspsychologischen Aspekten978-3-8322-0932-2 Im oben genannten Buch wird eine Studie über frühkindliche Zweisprachigkeit beschrieben, indem Kinder untersucht wurden, die die Sprachen Englisch und Deutsch simultan zu Hause, nach dem une persone, une langue - Prinzip, erwarben. Die inhaltlichen Schwerpunkte... » more |
Peter Gutjahr (Hrsg.) Ehemalige Patienten und Eltern erinnern sich (Teil I) Von Professor Peter Gutjahr, dem Leiter der Onkologischen Abteilung der Mainzer Universitäts-Kinderklinik, erschien im Rahmen seiner Publikationsreihe zur Pädiatrischen Onkologie als 3. Band nun ein Erinnerungsbuch von Kindern und Jugendlichen und deren Eltern zu ihren Erfahrungen, die sich mit ihrem Tumorleiden (Knochen-, Hirn-, Augen-, Lymphknoten-, Nieren-Tumoren) und ihren Leukämien verknüpfen. Das Bemerkenswerte ist zunächst, dass ein langjähriges Vertrauensverhältnis zu einem Arzt überhaupt die Voraussetzung war, dass sich diese Betroffenen so offen äußerten. Dass es Geburtsjahrgänge von 1960 bis 2005 sind, lässt zunächst erwarten, dass sich Einzelheiten der Therapieformen und Prognose bei den zum Beispiel vor rund 40 Jahren Behandelten zu Gunsten des heutigen Systems unterscheiden, und ferner, dass einige aus dieser Zeit als Geheilte nun auch über Erfahrungen in der Berufsfindung und in der eigenen Familie berichten können. Wertvoll ist für viele heute Betroffene, wie diese Kinder und ihre Familien mit den einzelnen Problemen zurecht kamen - mit Ängsten und Schmerzen, mit Amputationen und anderen Operationen, mit Nebenwirkungen der zytostatischen und der Bestrahlungstherapie, mit dem Schock des Haarausfalles, mit den Problemen der gesunden Geschwister, die in der vordergründigen Besorgnis der Eltern um ihr krankes Kind oft hinten angestellt sein mussten, und was dabei Stütze, Hilfe und Trost sein können: Vertrauen zu und spürbare Kompetenz bei den behandelnden Ärzten, der Beistand der pflegenden Schwestern, die Ermunterung, die auch aus dem Beispiel anderer Kinder auf Station kommen konnte, und entscheidend immer wieder die stärkende Nähe zu den Eltern, die in diesen Berichtsjahren mehr und mehr wie selbstverständlich auch im Rooming-in dabei sein konnten. In zwei Zusammenhängen werden sprichwörtliche Formulierungen gebracht, die irgendwie bezeichnend für die Situation sind. Als sich nach der Kahlköpfigkeit die wieder nachwachsenden Haare nur zögernd zeigten, zitierte ein Kind einen Spruch aus Rheinhessen: „Ein hübsches Gesicht braucht Platz." Und für die Überwindung der vielfältigen großen Hindernisse, um alles Schwere durchzustehen, gilt grundsätzlich: „Wer nicht kämpft, hat schon verloren." Die Namen der Kinder sind anonymisiert durch Initialen oder durch erfundene ersetzt. Das Buch ist mehr als nur eine Erinnerung von Patienten und Eltern an eine schwere Zeit, es ist auch ein spannender Blick auf Veränderungen bei den Untersuchungstechniken und Therapieformen im Laufe der Jahre. Ein weiterer Band ist bereits in Planung. Quelle: Prof. Dr. Michael Hertl, Wir, 1/2010, S. 48 |
Review: 11.03.2010Prof. Dr. Michael Hertl, Wir, 1/2010, S. 48 Series: Pädiatrische Onkologie Peter Gutjahr (Hrsg.) - Ehemalige Patienten und Eltern erinnern sich(Teil I) 978-3-8322-8554-8 Von Professor Peter Gutjahr, dem Leiter der Onkologischen Abteilung der Mainzer Universitäts-Kinderklinik, erschien im Rahmen seiner Publikationsreihe zur Pädiatrischen Onkologie als 3. Band nun ein Erinnerungsbuch von Kindern und Jugendlichen und deren Eltern... » more |
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